Unternehmensmodelle im Wandel (7): Hierarchie „vollkommen unverzichtbar“

Hierarchie ist in der Netzwerkökonomie „vollkommen unverzichtbar.“ Dirk Baecker vertritt eine klare Auffassung zur Zukunft hierarchischer Unternehmensführung. Gunnar Sohn hat Dirk Baecker in einem Interview auf die Möglichkeiten „offener Einheiten“ statt schädlichem Konkurrenzdenken und internem Wettbewerb im Unternehmen angesprochen (ab ca. 13’00“).

Wenn die Mitarbeitenden, so Baecker, besonders im direkten Kundenkontakt, nicht mehr genau wissen, für wen sie eigentlich arbeiten, 

ob sie die Ausgabemöglichkeiten des Kunden oder die Einnahmemöglichkeiten des eigenen Unternehmens optimieren sollen, in dem Moment ist die Arbeitsfähigkeit eines Unternehmens nicht mehr garantiert.

In der Netzwerkökonomie werden horizontale Beziehungen genau so wichtig sein, meint Baecker weiter, wie die vertikalen Beziehungen über die verschiedenen Ebenen hinweg. Es müsse darauf geachtet werden, dass die Arbeit für den Kunden und die Arbeit für das eigene Unternehmen unterschieden und aufeinander bezogen werden können. Dafür brauche es – egal ob 22 oder 2 Ebenen – Hierarchie.

Den Manager brauche man überall da, so Baecker (ab ca. 11’00“), wo Projektarbeit in Linienarbeit eingegliedert werden müsse und wo z.B. in Projektteams jemand oder etwas, z.B. eine Website oder ein gemeinsam geteiltes Dokument, die verschiedenen Kompetenzen integrieren müsse.

Den Manager braucht’s nur selten, aber das Management braucht’s überall da, wo Schnittstellen bewältigt werden müssen.

„Hierarchie“ so verstanden, heisst also, es braucht ein Management, das die Unterscheidbarkeit der Einheiten sicherstellt, für klare Rahmenbedingungen und für eindeutige Leistungsbeziehungen zwischen den Einheiten im Unternehmen oder denen, die für das Unternehmen arbeiten, sorgt. Das scheint mir auch der Anspruch von Modellen zu sein, die sich von der Hierarchie verabschieden und z.B. auf Heterarchie setzen. Also alles nur eine Frage der Begriffsdefinition?

2 Gedanken zu „Unternehmensmodelle im Wandel (7): Hierarchie „vollkommen unverzichtbar“

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