Der Berliner Flughafen und die Unwahrscheinlichkeit aller Kommunikation – Dirk Baecker im Interview
„Sag mir wie ein Projekt beginnt, und ich sage dir, wie es endet.“ Die alte Projektmanager-Weisheit scheint sich beim Berliner Flughafen zu bestätigen. Die Wurzeln der massiven Probleme liegen in den Anfängen des Projekts. Dazu Dirk Baecker in einem Interview mit der FR:
Systemtheoretiker gehen von der Unwahrscheinlichkeit aller Kommunikation aus. Insofern verblüfft, dass man immerhin so weit gekommen ist, dass man darüber streiten kann, wie es weiter geht. Wenn man bedenkt, wie viele Akteure sich an einem solchen Großprojekt beteiligen, und wie viele ungleiche Interessen in einem solchen Großprojekt bedient werden müssen, lautet für einen Systemtheoretiker in der Tat die entscheidende Frage, wie diese Akteure und Interessen überhaupt unter einen Hut gebracht werden können.
Aus der ökonomischen Theorie weiß man, dass solche Projekte nur funktionieren können, wenn jeder Akteur von jedem anderen Akteur weiß oder zumindest ahnt, welches Risiko er eingeht, was das Risiko für ihn bedeutet und wie lange er es tragen kann. Das setzt umfangreiche Sondierungen und Vorgespräche im Vorfeld eines solchen Projekts voraus. Wer hier auf Eile setzt, setzt für alle anderen ein möglicherweise fatales Signal.
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