Durch Transparenz mehr Vertrauen im Online-Journalismus?
Schafft mehr Transparenz mehr Vertrauen des Publikums in den Journalismus? Klaus Meier, Professor für Journalistik in Dortmund, hat dazu eine Studie angefertigt:
Bei der Produkt-Transparenz benennen Journalisten die Quellen und deren Interessen (z.B. durch Links zu Quellen). Die redaktionelle Transparenz oder Prozess-Transparenz lässt das Publikum in die redaktionellen Abläufe und Entscheidungen blicken (z.B. in Blogs und Foren zum redaktionellen Arbeiten wie z.B. im Tagesschau-Blog) – man berichtet in gewisser Weise über sich selbst, was nicht unproblematisch ist. In der Studie denken wir über Qualitätsmaßstäbe für diese Selbstberichterstattung nach: Das Ideal der „Objektivität“ wird ersetzt durch „offene Selbstreflexion“.
… und weiter …
Bisher empirisch nicht belegte, aber vor allem in der Ratgeberliteratur immer wieder behauptete Annahmen müssen künftig deutlich vorsichtiger und differenzierter betrachtet werden: Links zu Quellen im Online-Journalismus zum Beispiel sind nicht grundsätzlich vertrauenswürdiger, sondern wirken vor allem in Kombination mit redaktioneller Offenheit. Im Print-Journalismus dagegen bringen Selbstdarstellung und die Nennung von Kontaktmöglichkeiten des Autors (vgl. Initiative Tageszeitung 2007) keinen Vertrauenszuwachs; vielmehr sollte in Beiträgen offen mit Quellen umgegangen werden.
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